Regen Sie das Gehirn Ihrer Mitarbeiter mit einer bereichernden Arbeitsumgebung an

Arbeiten Ihre Mitarbeiter noch in einem Büro mit grauweißen Wänden, Neonbeleuchtung und Standardbüromöbeln? Dann haben Sie Neurowissenschaftlern zufolge eine Chance verpasst. Untersuchungen zeigen nämlich, dass Sie das Gehirn Ihrer Mitarbeiter anregen können, indem Sie das Arbeitsumfeld „bereichern“. Und das sorgt wiederum für bessere Leistungen im Büro. In diesem Whitepaper erläutern wir Ihnen, wie das funktioniert und wie Sie daraus einen Vorteil ziehen können.

Was ist eigentlich ein „bereicherter“ Arbeitsplatz?

Mit welcher Arbeitsumgebung können Sie Ihre Mitarbeiter anregen? Eine bereicherte Umgebung – Enriched Environment – ist eine Umgebung, in der die Sinne auf unterschiedliche Arten angeregt werden. Beispielsweise ein Raum, der die Anwesenden stärker dazu anregt, sich zu bewegen. Ein Raum, der über verschiedene Geräusche, Farben und Gerüche für positive Sinnesreize sorgt. Oder ein Raum, der die soziale Interaktion fördert. So eine bereicherte Arbeitsumgebung ist also nicht nur weniger langweilig, sondern trägt auch zur kognitiven Leistungsfähigkeit der Menschen bei, die dort arbeiten.

“Gesunde, anregende Aktivitäten sind auch gut gegen Stress.”

So entstehen neue Zellen und Verknüpfungen

Wissenschaftler wie Eriksson (1998) entdeckten, dass sich das Gehirn ein Menschenleben lang verändert und sich im Laufe der Jahre sogar regenerieren und verbessern kann. Das gilt insbesondere für den Hippocampus, einem Bereich, der auch fürs Kurzzeitgedächtnis und die Regulierung unseres Stresssystems wichtig ist. Er kann zum Beispiel durch Ausführung von neuen, anregenden Aktivitäten Neuronen generieren. Diesen Prozess rund um die Entstehung von neuen Zellen und Verbindungen bezeichnen wir als Neurogenese.

Aktiv und angeregt altern

Wenn wir in der Geschichte der Forschung der Auswirkungen der Umwelt auf unser Gehirn und unser Funktionieren weiter zurückgehen, landen wir um 1940 schließlich bei Donald Hebb. In seinem Labor teilte er Ratten in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe wurde in einen Raum mit Spielzeug, Leitern, Tunneln und Laufrädern gesetzt. Die andere Gruppe setzte er in einen Käfig ohne Spielzeug, ohne viele Möglichkeiten zum Herumlaufen und ohne soziale Interaktion mit Artgenossen.

“Eine herausfordernde Umgebung sorgt auch für eine bessere Lernfähigkeit.”

Und was ergaben diese und weitere, vergleichbare Studien? In einer bereicherten Umgebung stellten die Forscher eine verringerte neuronale Alterung, eine verbesserte Lernfähigkeit und eine gesteigerte Resistenz gegen Suchtmittel fest (Nithianantharajah & Hannan, 2006). In bestimmten Untersuchungen hatten die Tiere sogar stärkere Abwehrkräfte gegen Krankheiten und eine höhere Lebenserwartung.
Ein aktives und herausforderndes Leben kann die Zeichen des neuronalen Alterns reduzieren. Auch dann, wenn der aktiviere, bereicherte Lebensstil erst im Erwachsenenalter beginnt. Damit werden die Untersuchungsergebnisse auch für die Arbeitswelt interessant.